Literatur & Film

Literatur:

Wolf- E. Matthes „Steinzeug wie am Anfang- aber ganz anders“ anlässlich des Keramiksymposiums Hinterhermsdorf 1994

 

Dr. K.- D.- Wintermann "Geflammtes Steinzeug" Laudatio zur Ausstellungseröffnung in der Galerie "Wolfsschlucht" Kassel 1996

 

Kulturmagazin PluSZ „Keramik- Zeitzeuge“ 1997 mit Beiträgen von Prof. K. Schulze, H. Jegodzienski und selbst

 

"Keramik in Sachsen" Kunstkatalog zur 8.000 Jahre gelebten Geschichte (chronologisch geordnet) mit keramischen Höhepunkten auf dem Territorium Sachsens unter philosophisch- ästhetischen Gesichtspunkten, die nachhaltige Impulse für die Kultivierung des Menschen weit über die Landesgrenzen hinaus zur Folge hatten, 1999, Dr. K.- D. Wintermann, Dr. H. Mechelk und selbst - leider vergriffen

"Neue Keramik" 2000/4 Künstlerporträt - CD erhältlich

Umfassende Dokumentation der Realisierbarkeit des Kunstprojekts "Fluch und Segen im Umgang mit Feuer" 2004/5 aus Anlass des Irak Krieges, Erfolgreiche Probebände über jeweils 8 Tage zum Verschmelzen von großformatigen Skulpturen in einer Ziegelei- leider vergriffen

Katalog, Retrospektive zu Steinzeuggefäßen, Plastiken und freien Räumen, 48 Seiten A5 mit zahlreichen Bildmaterial und Texten von Dr. K- D. Wintermann, Weesenstein; Prof. Dr. Heinz Spielmann, Hamburg; Dr. K.- P. Arnold, Dresden und selbst

- leider vergriffen

 

„8 Wandlungen- Retrospektive über Steinzeuggefäße, Plastiken und freie Räume“

aus Anlass der Personalausstellung in der Galerie im Geburtshaus von Ernst Rietschel, Pulsnitz 2010

 

 "FEUER VERBINDET"-  Prof. Dr. Heinz Spielmann, Hamburg zu den Arbeiten von Gerald Schädlich

"Gegenseitige Anregungen zwischen dem Westen und dem Fernen Osten zählen im Bereich der Keramik seit der Erfindung des europäischen Porzellans und der Japan-Begeisterung des Jugendstils, seit den Exporten chinesischen und japanischen Porzellans, nicht zuletzt seit der Öffnung Japans zum Westen hin fast zur Selbstverständlichkeit. Ähnlichkeiten, wechselseitige Befruchtung und Parallelen resultieren aber nicht nur aus historischen Prozessen, sondern ebenso aus den Bedingungen des Handwerks, in  der Keramik vor allem aus dem Umgang mit Erde und Feuer…

 In Japan gelten einige der ältesten Keramik-Orte als früheste Zeugnisse einer elementaren Töpferkunst, die Öfen von Bizen, Tamba und Shigaraki. In ihnen werden unglasierte Gefäße so lange bei hohen Temperaturen gebrannt, bis Feuer und Aschenflug ihnen einen unverwechselbaren Charakter geben. Rheinische und sächsische Bodenfunde mittelalterlicher Steinzeug-Keramik gleichen ihnen nicht selten auf überraschende Weise in Farbe, Zeichnung und Struktur der Oberfläche. Kein Wunder - hier wie dort dominieren die Kraft des Feuers und die Beherrschung der Brandtechnik. Sie verbinden, unbeschadet verschiedener Traditionen, die Töpfer in Ost und West.

 Gerald Schädlich hat vor seiner Ausbildung als Töpfer archäologische Keramikfunde bei Grabungen kennen gelernt; sie bestimmten seine Intention, als er sich 1984, mit 24 Jahren, professionell der Keramik zuwandte; er wählte, um Handwerk und Technik beherrschen zu lernen, keine Schulen und Institute, sondern kleine Werkstätten. Sie führten ihn nach seiner Überzeugung besser zu den von ihm erwünschten Ergebnissen als das Studium moderner Technologie. Er wollte brauchbare Gefäße machen, die auf ursprüngliche Weise Natur und Mensch miteinander verbanden, war weniger durch aesthetische Vorgaben als durch ein ontologisches Verständnis seines Handwerks bestimmt.

 Allen Schwierigkeiten zum Trotz richtete er sich 1988 auf dem Areal eines Umgebindehauses in der  Hinteren Sächsischen Schweiz, in Hinterhermsdorf, eine Werkstatt ein, baute sich zusammen mit einem 70-jährigen Maurermeister einen Steinzeugofen aus Schamottesteinen, den er an einen 15 Meter hohen Schornstein anschloss. 1990 erhielt er die Genehmigung, darin zu brennen. Man möchte angesichts dieser Gefäße glauben, dass man die Erfindung des Holzofenbrandes noch einmal miterlebe.

 Würde Gerald Schädlich sich mit solchen Ergebnissen begnügen, könnte er leicht zum weltfremden Waldschrat werden. Er ist dieser Gefahr nie erlegen. Seit 1994 - also nur vier Jahre nach dem Arbeitsbeginn mit dem Ofen in Hinterhermsdorf - wandte er sich mit gleicher Intensität wie zuvor und weiterhin neben dem Gefäß nun der  keramischen Plastik in großem Format zu, die er aus Ziegelsteinen mauerte. In Symposien trieb er die Arbeit daran in gemeinsamen Symposien mit anderen Keramik-Künstlern voran. Er wirkte aktiv an Kunstschulen mit, engagierte sich bei Restaurierungsaufgaben, stellte auf Messen aus und wählte bei Projekten der letzten Jahre zeitkritische Themen. Keramik gilt ihm also nicht als ein retrospektives Handwerk, sondern als ein Métier im Dienst der Gesellschaft. Mit der  Ausstellung an einem traditionsreichen  Ort, im Pulsnitzer Geburtshaus des Bildhauers Ernst Rietschel, präsentiert er zu seinem 50.Geburtstag und zum 20-jährigen Bestehen seiner Werkstatt eine Retrospektiv-Ausstellung als Demonstration des Erstrebten und Erreichten im Ausblick auf seine weiteren Pläne."

 

Hamburg, Ostern 2010                                         Heinz Spielmann       

 

Film:

mdr Fernsehen Sachsenspiegel internationales Keramiksymposium 1994 in Hinterhermsdorf "Keramische Plastik im Freifeuer"

artour Künstler- Porträt 2000, "Ästhetik der europäischen Freifeuerkunst" Regie Michael Marten